Wie lebt es sich in der Stadt der Liebe? Zwei Paris-Kenner berichten

Von Rosenheim nach Paris! Sabine und Nadir haben all ihre Sachen gepackt und zusammen mit ihren zwei Kindern das Abenteuer gewagt: Für drei Jahre sind sie von Rosenheim nach Paris gezogen – vom Oktoberfest zum Croissant-Paradies. Inzwischen sind sie zurück in Deutschland und haben einiges von der Stadt der Liebe zu berichten.

Pariser Chic und Patisserien

Leckere Teigwaren in Patisserien_©RosiKmitta

Warum habt ihr in Paris gelebt?

Sabine: Mein Mann  ist beruflich nach Paris befördert worden. Und ich bin dann natürlich mit gekommen.
Nadir: Paris kam infrage, weil ich früher schon dort studiert und Freundschaften geknüpft hatte.

An was musstet ihr euch gewöhnen?

Sabine: Ich war sehr überrascht vom Gesundheitswesen. In der Arztpraxis gibt es keine Termine und kein Empfangpersonal. Man wartet einfach mit den anderen Patienten, bis der Arzt aus seinem Zimmer rausschaut und sagt: „Der Nächste“.


Was ist noch anders als in Deutschland?

Sabine: Ich finde, dass ein Großteil der Pariser sehr gut gekleidet ist. Sie sind chic und haben Klasse. Die Frauen gehen in Kostüm oder Kleid zur Arbeit und sind insgesamt sehr feminin angezogen.

Nadir: Man kann in Paris lecker essen gehen. Es gibt viele kleine, aber sehr gute Restaurants. Toll sind auch die Patisserien, wo man Viennoiseries und Petits Fours bekommt, kleine köstliche Teigwaren. Übrigens (er schmunzelt): die französischen Croissants sind nicht mit den deutschen zu vergleichen.

Welche Anekdote habt ihr zu erzählen?

Sabine: In der Metro sind wir mal getrennt worden. Die ist immer komplett vollgestopft mit Menschen. Und beim Aussteigen geht alles ganz schnell. Als die Türen wieder zugegangen sind war einer draußen und einer drinnen. Unten in der Metro hatten wir natürlich keinen Handyempfang. Das ist so das Typische, was bestimmt fast jedem mal passiert.

Nadir: Also nicht zögern und lieber mal drängeln, um auszusteigen. Und stimmt euch vorher ab, wo der Treffpunkt ist, wenn ihr euch verliert.


 

Papier-Flugzeuge auf dem Eiffelturm

Papierflugzeuge am Eiffelturm_©RosiKmitta

Welche 3 Orte gefallen euch am besten?

Sabine: Der Eiffelturm, die Parks, und die Seine.
Nadir (lacht): Geht mir genauso.

 

Was sollten wir in Paris unbedingt machen?

Sabine: Na, auf den Eiffelturm gehen und Papier-Flugzeuge fliegen lassen!


Ist der Eiffelturm auch für Pariser interessant?

Sabine: Für mich auf jeden Fall. Er ist das Wahrzeichen der Stadt, und gefällt mir als Bauwerk einfach am besten.

Nadir: Ich bin mal mit Freunden hochgegangen, um auch Papier-Flugzeuge fliegen zu lassen – das war unvergesslich. Durch die Höhe des Turms fliegen sie kilometerweit.

Welche Parks könnt ihr empfehlen?

Sabine: In und um Paris gibt es so viele Schlösser und tolle Parkanlagen. Quasi in jedem Dorf, das ist einzigartig. Nummer eins ist für mich Versailles, weil es eine imposante Anlage ist und ich dort immer wieder neue Sachen entdecke.

Nadir: Diese grünen Ecken sind das, was mir so an Paris gefällt: Jardin du Luxembourg, Parc des Tuileries, Champ de Mars. Es gibt so viele Parks…


 

Was macht die Seine so besonders?

Sabine: An den Ufern der Seine kann ich entweder direkt in Paris oder außerhalb flanieren, Fahrrad fahren oder andere sportliche Aktivitäten machen. Das hat ein besonderes Flair.

Nadir: Entlang der Seine-Promenaden zu laufen, ist etwas Magisches. Paris ohne Seine ist nicht vorstellbar. Im Sommer werden dort sogar Straßen für den Autoverkehr gesperrt und mit Sand aufgeschüttet für Picknick und Co.


 

Bateaux Mouches auf der Seine_©RosiKmitta

Taxi-Boote und Museen-Vielfalt

Was sollten wir in Paris nicht machen?

Nadir: Mit dem Auto fahren. Unseres war nach zwei Jahren in Paris komplett verschrammt. Die Pariser parken immer auf Anschlag. Aber man muss sich nicht ärgern, das ist einfach so. Nehmt lieber die Metro oder die Bateaux Mouches auf der Seine.

Sabine: Hier werden die Autos nicht repariert. Wenn man eine Macke im Auto hat, dann bleibt das so. Und im Laufe der Zeit bekommt man eben sehr viele davon.

Welche Aktivitäten gibt es für Sommer und für Winter?

Sabine: Im Winter empfehle ich Museen. Vor allem den Louvre, die Opera Garnier und das Centre Pompidou. Paris ist die Stadt der Museen. Je nach Geschmack gibt es Kunst, Architektur, und vieles mehr.

Nadir: Im Sommer ist es schön, die Stadt mit einem Bateau Mouche auf der Seine zu erkunden. Die Boote sind wie Taxis.


Habt ihr einen Geheimtipp?

Sabine: Oh, da gibt es viele tolle Ecken. Aber was ich toll finde, ist die Promenade Plantée. Das waren ehemals Gleise einer Hochbahnlinie. Heute ist es ein Flanierweg im Grünen. Dort lauft ihr auf Höhe der zweiten oder dritten Etage der umliegenden Häuserblocks.

 Nadir: Ihr könnt direkt in die Gebäude reinschauen. Unter euch fährt der Verkehr und in den Arkaden unten sind kleine Geschäfte mit Kunsthandwerk.

 

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3 Replies to “Wie lebt es sich in der Stadt der Liebe? Zwei Paris-Kenner berichten”

  1. Nadir Hamidou

    Das Interview hast du echt toll zusammengefasst. Das hast du sehr unterhaltsam rübergebracht. Ich mag insbesondere das Bild mit den kleinen Papierflieger aus dem Eifelturm, genau so war es 🙂 Es hat mich an die vielen schönen Momente in Paris erinnert, deine Internet Seite ist klasse. Nadir

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